Monkey Mind: Das Gedankenkarussell stoppen
„Monkey Mind“ ist ein Begriff, der für das steht, was wir im Deutschsprachigen als „Gedankenkarussell“bezeichnen. Hört sich nur ein wenig fancy und cooler an, dabei ist der Begriff schon alt und stammt aus dem Buddhistischen. Er meint einen unruhigen, unkontrollierten und verwirrten Geist. Wir springen von Gedanke zu Gedanke, wie ein Affe von Baum zu Baum springt. Unbeständig und launisch. Oder wie ein Walpe, den wir dazu bringen wollen, auf einem Blatt Papier sitzen zu bleiben. Genau so schwirren unsere Gedanken umher, hindern uns am Einschlafen, sorgen dafür, dass wir nachts wach liegen und uns Sorgen machen. Die Gedanken machen sich selbstständig, kreisen ständig um dasselbe Thema, wir ärgern uns, regen uns auf. Eigentlich unbedeutsame Gedanken werden aufgebauscht. Abends kommen wir von der Arbeit nach Hause und wollen abschalten und den Feierabend genießen, aber gedanklich sind wir immer noch im Job.
Das Gedankenkarussell oder unser „Monkey Mind“ zu stoppen, ist ein Thema, das viele beschäftigt.
Zunächst muss man sich bewusst machen: Das Grübeln findet in unseren Köpfen statt. Es sind unsere eigenen Gedanken, die oft weit von der Wirklichkeit entfernt sind („Was wäre wenn…?“, „Was denkt XY über mich?“…). Nur wir selbst können diese Gedanken stoppen, niemand anders. Das heißt, wir können nicht nur, wir müssen. Denn ständiges Grübeln, das ewige Gedankenkarussell, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben: Nervosität und Reizbarkeit sind die unbedeutsameren Folgen, aber Schlaflosigkeit und daraus resultierende Müdigkeit tagsüber, chronische Kopfschmerzen und Rückenschmerzen (alleine durch unseren Kopf ausgelöst!), Magen- und Darmprobleme oder Muskelverspannungen sind da schon schwerwiegender. Das Ganze kann sogar bis zur Depression führen.
Wichtig ist, diesen anfangs noch schleichenden Prozess frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu stoppen. Wer erkannt hat, dass er öfter wach liegt oder die Gedanken in anderen Situationen ständig umherkreisen, sollte sich zunächst selbst beobachten und sich bewusst machen, in welchen Situationen er ins Grübeln kommt. Wichtig ist außerdem, zu akzeptieren, dass es seine Zeit braucht, die Gedanken zu kontrollieren. Meist funktioniert das nicht von heute auf morgen – gerade, wenn das Gedankenkarussell schon lange fährt. Am einfachsten lernt man mit Hilfe einer der folgenden Techniken, das Grübeln zu stoppen:
- Achtsamkeitsübungen – im Hier und Jetzt leben
- Yoga – selbst einfache Asanas helfen, den Kopf „auszuschalten“
- Entspannungstechniken erlernen (zum Beispiel Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung) – die Klassiker
- Meditation (zum Beispiel die Atemmeditation) – die Gedanken vorbeiziehen lassen
Aber auch Bewegung und Sport, kochen etc. können meditativ sein und dabei helfen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen. Wichtig ist insbesondere als Anfänger, sich professionelle Hilfe / Anleitungen zu holen, denn bei all diesen Verfahren kann auch viel falsch gemacht werden. Achtsamkeit versucht man am Besten immer in seinen Alltag einzubinden und mehr im „Hier und Jetzt“ statt in der Vergangenheit oder der Zukunft zu leben.