In Zeiten zunehmender Komplexität und Unplanbarkeit liegt es nahe, dass Achtsamkeitsthemen auch in Business- bzw. arbeitsweltlichen Kontexten an Bedeutung gewinnen. Die Fragen die sich somit ergeben sind, warum ist Achtsamkeit (englisch: Mindfulness) im Business-Kontext relevant? Und wie kann Achtsamkeit sinnvoll in die Kultur von Unternehmen integriert werden?
Die Arbeitswelt hat durch die Technologisierung, Globalisierung und Digitalisierung tiefgreifende Veränderungen erfahren, die sowohl die Mitarbeiter, als auch die Unternehmen selbst vor enorme Herausforderungen stellen. Um mit dem rasanten Wandel Schritt zu halten, müssen sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber ständig weiterentwickeln und auf veränderte Anforderungen reagieren. In dieser Situation stehen Unternehmen in der Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, das einen angemessenen Umgang mit Stress und anderen Belastungen ermöglicht. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Thema Achtsamkeit, um einen gesunden Umgang mit sich selbst und seinem Umfeld zu erlernen bzw. zu verstärken und krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren.
Unter Achtsamkeit versteht man gemeinhin das bewusste Wahrnehmen und Erleben des aktuellen Moments. Achtsamkeit heißt, sich darüber bewusst zu sein, was gerade im Hier und Jetzt passiert – mit einem selbst und der Umgebung –, und dies wert- sowie vorurteilsfrei zu betrachten.
Es gilt somit im Business-Coaching zum Beispiel in einer Teamsitzung alle Teammitglieder für das Thema Achtsamkeit zu sensibilisieren. Da das Thema Achtsamkeit anfangs nicht für alle Teilnehmenden gleichermaßen greifbar ist, ist es wichtig, zunächst einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen und für das Thema zu sensibilisieren. Das Drei-Welten-Modell kann hierfür eingesetzt werden, das mit der Privat-, der Organisations- und der Professionswelt drei Lebenswelten aufgreift. Der Vorteil der Anwendung dieses Modells liegt darin, dass hierbei auch die private Perspektive zum Tragen kommt. Die größte Herausforderung dabei ist es, Offenheit und Vertrauen zu schaffen, sodass sich alle auf diesen neuartigen Teamprozess einlassen können . Für die Achtsamkeitsübungen ist die offene Haltung der Teilnehmenden ausschlaggebend. Das Credo für die Teilnehmenden hierbei lautet: Beginne bei dir selbst, denn Offenheit erzeugt Offenheit.
Der Ansatz „Mindfulness@business“ kann auch gewinnbringend ins Coaching von jüngeren Zielgruppen integriert werden, etwa für Personen, die sich in der Ausbildung, Weiterbildung oder im Studium befinden und an den Themen Persönlichkeitsentwicklung und gesunde Performance interessiert sind.
Achtsamkeit kann bei beruflichen Krisen kann als wichtiges Element der Perspektivberatung betrachtet werden, denn Selbstreflexion funktioniert bei Vollgas nicht. Es braucht zunächst Momente des Innehaltens, um sich dann wieder neu ausrichten zu können. Genannt als „Impathie als Schlüssel zur Resilienz“. Diese ist als Ich-bezogene Empathie zu verstehen. Das bedeutet, dass ich mir selbst in einer achtsamen Haltung der Güte, mit einem „liebevollen Blick“ auf mich selbst begegne und mich selbst auch nicht bewerte. Dies ist besonders wichtig, wenn ich mich in bewegten Krisenzeiten befinde und aufgrund von „Misserfolgen“ an mir zweifle. Dann ist es vielmehr notwendig, gezielt „Energiebringer bzw. Anker“, wie z.B. Tätigkeiten, die mich begeistern, nahestehende Personen, die mich stärken, und bisherige Erfolge ins Bewusstsein zu rücken, um den Selbstwert zu stärken und das Selbstbild neu zu zeichnen.
Es geht somit um den ganzheitlichen Blick. Wir können nur dann dauerhaft im Job leistungsfähig sein, wenn es uns insgesamt gut geht und wir achtsam mit unseren Bedürfnissen umgehen. Zu identifizieren, welche Bedürfnisse im Rahmen der beruflichen Neuorientierung wichtig sind, ist der nächste Schritt im Coaching.
Die Grenzen von Achtsamkeit im Business sind klar, denn Achtsamkeit löst keine organisatorischen Unklarheiten in Bezug auf Rollen und Verantwortlichkeiten. Sie kann jedoch dazu beitragen, dass diese Unklarheiten in ihrem Ausmaß wahrgenommen und dadurch zum Thema gemacht werden. Und dies ist der erste Schritt zur weiteren Organisationsentwicklung und zu wertschätzendem Dialog auf Augenhöhe.
(Quelle: Coaching Magazin 2023-2)
Das achtsamkeitsbasierte systemische Business-Coaching ist besonders in folgenden Situationen zu empfehlen:
- Herausforderungen im Führungs- und Organisationskontext
- Entscheidungssituationen
- Karriere- und Zukunftsfragen
- Konflikte mit Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten
- Wunsch nach Selbstreflexion und persönlicher Entwicklung
- Veränderte Arbeitsanforderungen
- Einstieg in eine neue Führungsrolle
- Stress-Situationen oder Phasen starker mentaler Belastung
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