3-Welten-Modell – ein anderes Verständnis von Rollen und Rollenkonflikten
Das 3-Welten-Modell wurde von dem Psychologen Bernd Schmid entwickelt. Es erweitert das gängige Verständnis der Rollenkonflikte eines Menschen, der sich häufig zwischen Beruf und Privatleben entscheiden muss, bspw. bei Fragen zu Überstunden versus Zeit für die Familie. Dazu definiert das 3-Welten-Modell eine weitere Kategorie, indem es die berufliche Rolle in die Professionswelt und die Organisationswelt unterteilt.
Nach dem 3-Welten-Modell nimmt somit jeder berufstätige Mensch als Persönlichkeit drei Rollen ein:
- Eine Rolle in der Privatwelt,
- eine Rollen in der Professionswelt – hier sind fachliche Aufgaben beheimatet wie Scrum Master, Product Owner oder Anforderungsanalytiker,
- sowie eine Rolle in der Organisationswelt – hier werden hierarchische Funktionen wie Projektleiter, Teamleiter, Vertriebsleiter etc. verordnet.
Vorteile des 3-Welten-Modells
Oft entstehen Konflikte im Beruf bei Überschneidungen zwischen der Professions- und der Organisationswelt, bspw. wenn ein Entwickler seine Aufgabe erfolgreich meistert (Professionswelt), aber beim Scrum of Scrums als Vertreter seines Teams vereinbarte Konventionen nicht beachtet (Organisationswelt). Die Gefahr solcher Konflikte steigt einerseits, je mehr Rollen ein Mensch einnimmt, und andererseits, je mehr Erwartungen mit den verschiedenen Rollen, die eine Person gleichzeitig begleitet, verbunden werden.
Folgende Vorteile bietet das 3-Welten-Modell:
- Durch die Aufteilung der Berufswelt in zwei detailliertere Kategorien, hilft es dabei, mögliche Konflikte “im Beruf” besser zu verstehen.
- Es adressiert die bewusste Auseinandersetzung mit Rollen, Rollenerwartungen und die entsprechende Kommunikation darüber.
- Es ist leicht verständlich und gilt als pragmatisches Persönlichkeitsmodell, das die Zusammenarbeit in Organisationen konkret fördert.